Die Macht der direkten Kundenbeziehung

„Wollen Sie den BigMäc nicht lieber als Menü?“: Für jedes Unternehmen, das letztlich Konsumenten gewinnen und überzeugen möchte, ist eine direkte Beziehung zu den Abnehmern die wertvollste Form der Kommunikation. Egal ob es darum geht Versicherungen, Tütensuppen, Urlaubsreisen oder eine neue politische Gesellschaftsform als Idee zu verkaufen – idealerweise spricht jeder Akteur direkt mit denen, die sich für ihn mutmaßlich (oder tatsächlich) interessieren.

Vor dem Hintergrund dieser Binsenweisheit ist es geradezu verblüffend, wie viel Geld Unternehmen dafür ausgeben, Menschen bei manchen ihrer Lieblingsbeschäftigungen zu unterbrechen nur um ihnen eine – in den meisten Fällen nicht willkommene – Werbebotschaft aufzunötigen.

Ein Podcaster kontrolliert sowohl das Narrativ als auch die Beziehung zu seinen Hörern selbst zu 100%. Durchdenkt man den Wert einer solchen direkten Kundenbeziehung mit all ihren Chancen auf Nachhaltigkeit und Upselling, so wird auch deutlich, wie weit neben der Realität die ganzen Diskussionen rund um absolute Reichweiten von Podcasts sind. Ein Unternehmen kann doch nur das Interesse haben diejenigen zu erreichen, für die seine Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden. Alle anderen sind aus Sicht des Anbieters nicht relevant und idealerweise sollte er für sie auch kein Geld bezahlen.

Richtig ist natürlich, dass die Konsumenten den Unternehmenspodcast zunächst entdecken und idealerweise dann auch noch mögen müssen. Das ist aber keine neue Herausforderung für ein am Kundenmarkt agierendes Unternehmen. Das Entdecken regelt man über Marketing außerhalb des Stammkundenuniversums. Hierfür können konventionelle oder dank besserer Aussteuerung auch digitale Medien nachweislich das Mittel der Wahl sein. Das Mögen des Podcasts dagegen ist eine Herausforderung die viele Unternehmen zunächst überfordert. Denn sie sind es nicht gewohnt direkt mit ihren Kunden in einen vergleichsweise anspruchsvollen und länger währenden Dialog zu treten, der sowohl Informations- wie auch Unterhaltungswert haben muss und der niemals langweilen darf.

Es ist schlau und faszinierend, dass man an der Theke von McDonald’s ein Upgrade zum Menü nahegelegt bekommt, wenn man einen einfachen Big Mäc bestellt – egal ob in New York, Nairobi, in Buenos Aires oder in Bielefeld. Jeder professionelle Marketer wird beipflichten das 10.000 direkte Interessenten mehr als zehnmal wertvoller für ein Unternehmen sind als 100.000 nicht weiter segmentierter oder segmentierbarer Menschen. Erst in der direkten Kundenbeziehung wird die so genannte Customer Journey zu einer Reise in den langfristigen und nachhaltigen Erfolg. Unternehmenspodcasts können dabei ein zentrales Werkzeug sein – weil sie direkt und ohne Filter mit dem Wichtigsten reden was ein Unternehmen hat: seine Kunden.