Frage #2: Was ist der häufigste Fehler beim Podcasten?

„Es ist ganz einfach.“
Nein, das ist schon der Fehler! Der am häufigsten vorkommende Fehler beim Podcasten ist, es sich (zu) leicht vorzustellen.

Viele denken: Was soll schon groß passieren? „Man spricht in ein Mikrofon und alle hören zu. Dafür braucht man nun wirklich keine Spezialisten.“ Und in einer Hinsicht stimmt das ja auch: in ein Mikrofon sprechen kann nun wirklich fast jeder. So wie eigentlich jeder eine Webcam aufstellen und filmen kann. Dann das Ganze bei YouTube hochladen und schon geht’s los mit der Berühmtheit.

Der Fehler liegt, strenggenommen, in so ziemlich jedem Wort dieses Satzes: „Man spricht in ein Mikrofon und alle hören zu.“. Wer ist „man“? Wie genau „spricht“ man? Und vor allem: Worüber? Dass eben nicht alle zu hören, nur weil man in ein Mikrofon gesprochen hat, das sollte bei nüchterner Betrachtung relativ schnell logisch sein.

Es gehört zu den Herausforderungen des Podcastens dafür zu sorgen, dass eben Hörer da sind. Ähnlich wie bei YouTube, wie bei Meedia, oder wie bei Instagram: nur weil ich etwas hochlade, heisst das noch lange nicht, dass es irgendjemand wahrnimmt , geschweige denn sich dafür interessiert.

Die eigentliche Herausforderung beim Podcasting ist Storytelling. Ob in einer Kriminalgeschichte, mit einer Meditation zur Nacht oder in einem Corporate Podcast eines Unternehmens für Marketingzwecke: wer gut Geschichten erzählen kann, der hat eine größere Chance einen interessanten Podcast zu machen. Gut Geschichten zu erzählen ist wie Fußball: Talent hilft, man kann auch Vieles lernen, doch wenn man wirklich erfolgreich sein will, ist es eine Menge Arbeit. Und genau das ist auch der Grund, warum es eben nicht so einfach ist einen wirklich guten Podcast zu machen. Weil wie bei einem guten Fußballer, oder einer tollen Schauspielerin, oder einer erfolgreichen Band sehr viel mehr dahinter steckt als man sieht oder hört.