Sei die Botschaft, nicht die Unterbrechung oder: Wer stört, stört einfach nur.

„Wollen Rosen kaufen?“
Selbst das romantischste Date kriegt eine erdige Note, wenn plötzlich der arme Kerl da steht, der wahrscheinlich auch nur versucht seine Familie durchzubringen. Wenn man dann – wie meistens – den Kopf schüttelt, dann hat das nichts damit zu tun, dass man keine Rosen mag oder das Date nix taugt.
Nein: Obwohl die Idee gut ist, einem romantischen Paar Rosen anzubieten, stört der Fremde nur, der sich so dazwischendrängt und allzu aggressiv überteuerte Blumen verramscht: Wer stört, stört einfach nur.

Wie viele Rosen verkauft wohl ein Rosenverkäufer auf diese Art an einem Abend?

Mit Werbung ist’s ein bisschen ähnlich. Da sitzt man gemütlich im Auto und hört einen tollen Sender, und plötzlich schreit einen jemand wegen Müsli an. Puh.

Besser ist’s doch, wenn Nutzer und Absender sich beim Interesse treffen. Wenn einer etwas hat bzw. sendet das der Andere wirklich haben bzw. hören will. In diesem Sinne liegt der Rosenverkäufer vielleicht gar nicht immer völlig falsch.

Wer Aufmerksamkeit bekommt, Interesse weckt und echte Verbindungen herstellt, der gewinnt in einer Welt der grenzenlosen Ablenkungsmöglichkeiten, die das Internet nun mal ist und bleiben wird. Wer das erzählt, was gehört werden will, wird nachhaltig wahrgenommen.

Deshalb sind Unternehmens-Podcasts dann so erfolgreich, wenn sie clever gemacht sind. Weil sie dann nämlich nicht stören oder unterbrechen, sondern begleiten und faszinieren. Die Magie liegt auch hier im „WIE“:
Wer seine Marke so inszeniert, dass das Publikum die Story hören will, und nicht als Störung wahrnimmt, der gewinnt. Es kommt drauf an, wie man es macht. Wer das Joggen anfangen will, der soll ja gerne den Podcast des Laufschuh-Herstellers hören – und wird das auch gerne tun, solange der keine stumpfe, direkte Werbung für die neueste Sohle ist, sondern echte Stories über Menschen, Tipps, Strecken und Begegnungen erzählt, die das Laufen interessanter, spannender und befriedigender machen.

Wer die Botschaft ist und nicht die Unterbrechung, der stellt eine echte Beziehung zu seinen Interessenspartnern (früher: Kunden) her. Unternehmens-Podcasts sind dafür ein ideales Werkzeug: man kann sie effizient herstellen, ihre Verbreitung und ihre Nutzung sind einfach, und die Bilder, die sie generieren sind die besten die es gibt: Die Bilder im Kopf.