Was passiert, wenn ein Staat entscheidet, wer Experte sein darf? China zeigt es uns gerade.
Seit Ende Oktober gilt dort: Wer über Medizin, Recht, Finanzen oder Bildung spricht, braucht ein offizielles Studium. Expertise wird Pflicht – Meinung allein reicht nicht mehr. Und das hat Folgen fürs Audio-Business weltweit.
Kein Abschluss? Keine Stimme.
Kein Zertifikat? Kein TikTok-Live, kein Podcast-Clip, kein Reel. Plattformen wie Douyin, Weibo & Bilibili müssen jetzt prüfen:
- Hat der Creator wirklich ein Diplom?
- Sind Quellen angegeben?
- Wurde AI-Content offengelegt?
Und das alles eingebettet in eine Kampagne gegen „negativen Content”. Skepsis, Stress, Zweifel? Lieber nicht öffentlich aussprechen.
Das ist nicht nur Zensur, es ist ein systematischer Wissens-Filter.
UNESCO-Studie: Nur 37% der Creator checken Fakten
Eine aktuelle UNESCO-Studie zeigt zeitgleich: Nur 37 Prozent aller Creator checken Fakten. Viele verlassen sich lieber auf Likes & Views als Wahrheitsindikator.
Was heißt das für Podcast-Macher?
Nein, hier droht kein Zertifikatspflicht-Staat. Aber die Signale sind global klar:
- Wissen wird überprüfbarer
- Brand-Safety gewinnt
- Vertrauen schlägt Lautstärke
- „Ich hab da mal was gelesen” hat ausgedient
Podcasts bewegen sich genau dazwischen
Die Nähe und Freiheit einer Personality-Show – mit dem Anspruch seriöser Information. Wer beides kann? Gewinnt. Wer nur Meinung liefert? Wird austauschbar.
Takeaway: Glaubwürdigkeit schlägt Lautstärke
China geht extrem vor. Aber die Grundfrage trifft uns alle: Müssen Creator beweisen, dass sie Ahnung haben? Oder reicht es, clever zu klingen?
Im Zweifel gilt: In Zukunft gewinnt nicht der Lauteste, sondern der Glaubwürdigste.





