Die Reichweite stagniert, aber die Nutzungstiefe wächst.
Laut Podcast Landscape 2025 steigt in den USA die durchschnittliche Hördauer pro Woche von sechs Stunden auf gut sechseinhalb. Das klingt unspektakulär, bedeutet aber: Die Bindung an Podcasts wird stärker – und genau hier liegt die Chance für Wachstum.
Tom Webster von Sounds Profitable bringt es auf den Punkt: „Wir müssen weniger Menschen neu gewinnen – und mehr Menschen länger hören lassen.“
Die Branche sollte also nicht auf die nächste „Reichweitenrakete” hoffen, sondern darauf, Gelegenheits-Hörer in tägliche Nutzer zu verwandeln.
Das versteckte Potenzial: Frauen 55+
Während Männer und Hörer:innen zwischen 18 und 54 Jahren längst über sechs Stunden pro Woche hören, liegt der Wert bei Frauen über 55 deutlich darunter.
Genau hier liegt das bisher verborgene Potenzial – sowohl in Reichweite als auch in Umsatz.
Die Werbewirkung spricht für sich
Podcasts sind laut Websters Daten das aufmerksamkeitsstärkste Werbemedium – bei Männern und Frauen gleichermaßen.
Besonders interessant: Bei Frauen sind Podcasts das Medium, das Werbung am zuverlässigsten Aufmerksamkeit und Vertrauen verschafft – deutlich vor Social Media.
Gerade die Generation 55+ gilt als wertekonsistent, loyal und markenstark. Wer sie für Podcasts gewinnt, steigert nicht nur die Nutzungszeit, sondern auch die Wirkung jedes einzelnen Werbeplatzes.
Content-Forschung statt Sales-Forschung
Webster plädiert für mehr Content-Forschung statt Sales-Forschung. Die Branche müsse endlich verstehen, welche Themen, Tonalitäten und Hosts diese Zielgruppe wirklich ansprechen.
Besonders TV- und Film-Podcasts seien laut Webster eine unterentwickelte Kategorie mit hohem Potenzial: Rewatch-Formate, Serienhintergründe oder Gespräche mit Kreativen – all das spricht ältere Hörerinnen ebenso an wie junge Popkulturfans.
Fazit: Wachstum entsteht in der Tiefe
Mehr Hörzeit, mehr Vertrauen, mehr Wirkung – das ist die stille Revolution im Podcast-Business.
„Wachstum entsteht nicht mehr an der Oberfläche, sondern in der Tiefe.“
