Leonardo DiCaprio plaudert eine Stunde lang im „New Heights”-Podcast der Kelce-Brüder. Joaquin Phoenix, sonst bekannt für seine Abneigung gegen Interviews, taucht bei Theo Von auf. Und Beyoncé? Gibt ohnehin seit über zehn Jahren keine klassischen Interviews mehr – wenn überhaupt, dann auf ihren eigenen Kanälen.

Hollywood erlebt gerade eine spannende Verschiebung: Stars, die sonst jeden roten Teppich meiden, öffnen sich ausgerechnet in Podcasts – dem Medium, das am meisten Nähe und Zeit verlangt. Statt oberflächlicher Fünf-Fragen-Formate im Hotelzimmer setzen Studios zunehmend auf lange Gespräche mit Podcastern, die eine jüngere, oft männliche Zielgruppe erreichen – also genau jene Kinogänger, die den Sälen zuletzt fernblieben.

Für die Stars bietet das Format Vorteile: Podcasts sind selten kritisch, wirken aber intim. Man kann persönliche Geschichten erzählen – wie DiCaprio, der verriet, sein früherer Agent habe ihm geraten, sich „Lenny Williams” zu nennen, weil sein echter Name „zu ethnisch” klang. Für Studios bedeutet das: Reichweite in Communities, die sonst schwer erreichbar sind.

Natürlich ist das kein Ersatz für klassische Pressearbeit – investigativ wird’s selten. Aber es zeigt: Podcasts haben sich als Bühne etabliert, auf der Hollywood Nähe inszeniert und gleichzeitig Kontrolle behält. Zwischen Authentizität und PR liegt ein neuer, spannender Raum, den Stars und Studios gerade entdecken.

Ob DiCaprio, Phoenix oder Beyoncé – wenn die großen Namen lieber Podcast-Mikros als Presserunden suchen, ist klar: Das Medium ist endgültig Teil der Hollywood-Strategie, wie Variety berichtet.