Manchmal helfen die besten Vergleiche nicht aus der Medienwelt, sondern aus dem Fast-Food-Regal. Harvard-Professor Clay Christensen stellte Anfang der 2000er die berühmte Frage: „Welchen Job erledigt ein Produkt eigentlich für seine Nutzer?” Sein Beispiel: Milkshakes.

Eine Fast-Food-Kette wollte die Verkäufe ankurbeln – und fragte nach Geschmacksrichtungen, Preis oder Konsistenz. Nichts half. Erst als man die Kunden beobachtete, wurde klar: Viele kauften den Milkshake morgens auf dem Weg ins Büro. Nicht, weil er so lecker war – sondern weil er satt machte, in den Becherhalter passte und die langweilige Fahrt verkürzte. Der Milkshake war weniger ein Getränk, mehr ein Alltagshelfer.

Und genau so funktioniert’s mit Podcasts. Niemand hört sie, weil er Content braucht. Podcasts werden „engagiert gehört”, um einen bestimmten Job zu erledigen:

  • Unterhalten beim Abwasch.
  • Gesellschaft leisten auf der Fahrt zur Arbeit.
  • Inspirieren oder informieren beim Sport o.ä.

Das Format passt sich perfekt an die Routine an: 20 Minuten für die S-Bahn, eine Stunde für den langen Lauf. Wie der Milkshake stillt der Podcast nicht den Hunger im Magen, sondern den Hunger im Kopf – nach Nähe, Input oder Ablenkung.

Tabelle für Vergleich zwischen Podcasts und Milkshakes als Alltagshelfer

Das Spannende daran: Podcasts konkurrieren damit nicht nur mit anderen Podcasts, sondern mit Musik, Stille, Social Media oder Fernsehen. Wer einen Podcast einschaltet, will genau das richtige Stück Audio, das die nächste halbe Stunde sinnvoll macht.

Podcasts sind so keine „Audio-Extras”, sondern eher die Problemlöser im Alltag. Wer versteht, welchen Job die eigene Show für die Hörer erfüllt – ob Begleiter, Trainer oder Geschichtenerzähler – landet genau da, wo er hingehört: im Alltag der Menschen. So schreibt es Ken Kendall (Mission Based Media) bei Sounds Profitable.